Was ist ein Hochschulschriftenvermerk und wozu braucht man ihn?

Bei der Veröffentlichung einer Doktorarbeit wird von einigen Hochschulen ein sogenannter Hochschulschriftenvermerk verlangt. Diese auf den ersten Blick unscheinbar wirkende Angabe kann zum Ende Ihres Promotionsverfahrens für unnötige Probleme sorgen. Was hinter dieser Kennziffer steckt, wo sie zu finden ist und welchen Zweck sie erfüllt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Was ist ein Hochschulschriftenvermerk?
Ein Hochschulschriftenvermerk ist eine bibliographische Angabe in einer wissenschaftlichen Veröffentlichung, die zur Kategorisierung innerhalb von Datenbanken und Verzeichnissen eingesetzt wird. Wissenschaftliche Publikationen werden mithilfe des Hochschulschriftenvermerks eindeutig gekennzeichnet. Laut der Deutschen Nationalbibliothek ist die Verwendung für Dissertationen und Habilitationen obligatorisch; bei anderen Hochschularbeiten (Bachelorarbeit, Masterarbeit usw.) entscheidet die jeweilige Fakultät.
Die Notation des Hochschulschriftenvermerks setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen:
- Hochschulort
- Name der Hochschule
- Art der Hochschulschrift (z. B. Dissertation)
- Promotions‑, Habilitations- bzw. Prüfungsjahr
Erfolgt die Veröffentlichung als Reihenschrift kann zudem eine hochschulspezifische Laufnummer vergeben werden. Zur Veranschaulichung folgen drei konkrete Beispiele:
- (Berlin, Humboldt-Universität, Diss., 2015)
- (Dissertation LMU München 2016)
- (D82 Diss. RWTH Aachen University, 2017)
Die Schreibweise kann je nach Hochschule unterschiedlich sein und folgt keiner allgemeingültigen Systematik. Aus diesem Grund sollten Sie genau auf die korrekte Notation achten und den offiziellen Vorgaben Ihrer Hochschule folgen.
Wozu braucht man einen Hochschulschriftenvermerk?
Ein Hochschulschriftenvermerk ist mehr als eine rein formale Angabe im Impressum Ihrer Dissertation. Der Vermerk biete einige Vorteile – dies sind die vier wichtigsten:
- Eindeutige Kennzeichnung als Hochschulschrift
- Möglichkeit der Unterscheidung verschiedener Hochschulschriften (Masterarbeit, Dissertation, Habilitation etc.)
- Klare Zuordnung der Veröffentlichung zu einer Hochschule
- Vereinfachung von Recherchearbeiten
Der Hochschulschriftenvermerk dient somit der Zuordnung wissenschaftlicher Arbeiten und vereinfacht den Prozess der Veröffentlichung. Je nach Veröffentlichungsverfahren (Online-Veröffentlichung oder Print-Veröffentlichung) kann die Verwendung eines solchen Vermerks verpflichtend sein. Das bedeutet konkret: Fehlt der Hochschulschriftenvermerk in Ihrer Doktorarbeit ist die Veröffentlichung unzureichend und Sie können Ihr Promotionsverfahren nicht erfolgreich abschließen. Das gilt es in jedem Fall zu verhindern.
Tipp: Erkundigen Sie sich vor der Veröffentlichung bzw. VOR dem Druck Ihrer Dissertation, ob Sie einen Hochschulschriftenvermerk im Impressum Ihrer Arbeit berücksichtigen müssen!
Wo findet man den Hochschulschriftenvermerk?
Je nach Hochschule und Fakultät bzw. in Abhängigkeit der Art der Veröffentlichung wird der Hochschulschriftenvermerk von der Hochschulverwaltung festgelegt. Die Bekanntgabe erfolgt beispielsweise über die Webseiten der Fakultät oder der Hochschulbibliothek. Eine Erwähnung innerhalb der Promotionsordnung ist ebenfalls möglich – stellt aber eine Ausnahme dar. Im Zweifel kann die Angabe direkt beim Promotionsausschuss bzw. im Promotionsbüro der Fakultät nachgefragt werden. Für einen ersten Eindruck können Sie zudem den Umschlag oder das Impressum bereits erschienener Dissertationen aus Ihrer Fakultät prüfen.
Fazit
Ein Hochschulschriftenvermerk ist eine bibliografische Angabe für das Impressum Ihrer Doktorarbeit. Einige Hochschulen schreiben die Verwendung dieser Kennziffer verbindlich vor. Ihre Dissertation gilt erst dann als „veröffentlicht”, wenn Sie einen solchen Vermerk enthält. Informieren Sie sich daher frühzeitig, ob Sie den Vermerk erwähnen müssen und wie dieser korrekt lautet. Sofern Sie Ihre Doktorarbeit über einen Fachverlag veröffentlichen, wird Ihnen Ihr Verleger bei Schwieirigkeiten oder Fragen sicher weiterhelfen können.
Ansonsten dürfen Sie mir gerne eine Nachricht schreiben.